Zahnfleischtasche
Gesundes Zahnfleisch ist rosig, straff – und schließt den Zahn lückenlos ein. Allerdings ist es am Saum nicht fest mit dem Zahn verwachsen. Es gibt eine etwa ein bis zwei Millimeter tiefe Furche, den Sulcus. Dort kann sich Plaque ansammeln, in dem Bakterien nisten, sich vermehren und Entzündungen verursachen. In der Folge wird der Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch tiefer. Diese Zahnfleischtaschen zählen zu den häufigsten Symptomen von Gingivitis und Parodontitis.
Der Zahnarzt kann ihre Tiefe bei der Untersuchung messen. Dafür benutzt er eine Parodontalsonde, mit der er die Taschentiefe, also den Abstand zwischen Zahnfleischrand und Taschenboden ermittelt. Sofern sie nicht mehr als drei, vier Millimeter tief sind, können sich die Lücken wieder vollständig schließen, nachdem die Plaque entfernt ist.
Der Zahnarzt unterscheidet zwischen Pseudotaschen und echten Taschen. Eine Pseudotasche bildet sich, weil das Zahnfleisch anschwillt, dicker wird und sich deswegen vom Zahn löst. Eine echte Tasche tritt auf, wenn durch eine Rückbildung des Knochens eine Lücke entstanden ist. Je tiefer die Tasche, umso mehr Bakterien können darin siedeln. Bleibt die Entzündung unbehandelt, drohen daher eitrige Abszesse, Knochenabbau und Zahnverlust.