Kiefernekrose, die
Der Begriff „Nekrose“ bezeichnet das Absterben von Gewebe. Es gibt unterschiedliche Arten von Nekrose – und sogar die Pulpa, also das Zahnmark, oder das Zahnfleisch können betroffen sein. Bei einer Kiefernekrose bildet sich der Kieferknochen zurück, Abszesse brechen aus, Wunden heilen nicht ab. Betroffenes Gewebe ist nicht mehr zu retten. Der Zahnarzt muss es entfernen.
Kiefernekrose und Streichhölzer
Mitte des 19. Jahrhunderts registrierte die Medizin einen sprunghaften Anstieg von Fällen: Der Weiße Phosphor, der damals bei der Produktion von Streichhölzern zur Verwendung kam, löste unter den Arbeitern eine Welle von Kiefernekrosen aus. Dann wurde Weißer Phosphor in der Industrie verboten. Die Krankheit geriet in Vergessenheit.
Kiefernekrose und Bisphosphonate
Erst knapp 100 Jahre später tauchte sie wieder auf: Die Ursache ist der Einsatz von Biphosphonaten, einem Wirkstoff, der bei der Behandlung von Knochentumoren oder -metastasen eine wichtige Rolle spielt. Die meisten Patienten vertragen ihn gut, nur bei einigen – je nach Studie bei zwischen drei und zehn Prozent – führt er zu Kiefernnekrose. Auch bei Osteoporose werden Biphosphonate verabreicht, jedoch in weit geringeren Dosen. Zu einer Kiefernekrose kommt es meist, wenn dieser Wirkstoff mit Keimen und Entzündungen zusammenkommt. Der beste Schutz sind daher gute Mundhygiene, regelmäßige Vorsorge und der Verzicht auf Tabak und Alkohol.
Patienten sollten sich von ihrem Zahnarzt beraten lassen, ehe sie die Behandlung anfangen. Wichtig ist, dass mögliche Entzündungen und andere Erkrankungen im Mund zunächst geheilt sind. Während der Therapie empfiehlt sich Wachsamkeit: Sobald Schmerzen, lockere Zähne, Mundgeruch oder Druckstellen von Prothesen auftreten, muss sich der Patient sofort an seinen Zahnarzt wenden.
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