Abrasion
Zähne, die ständig unter Reibungswirkung stehen, zeigen mit der Zeit zunehmende Abnutzungen. Der aus dem Lateinischen entlehnte Fachbegriff Abrasion leitet sich von demselben Wortstamm ab wie das Verb „radieren“ – die Zahnsubstanz wird quasi nach und nach wegradiert.
Die häufigste Ursache für Abrasionen ist Zähneknirschen (Bruxismus): Auf Dauer wird durch das Pressen und Mahlen der Zahnschmelz abgeschliffen – in schweren Fällen so lange, bis das Zahnbein (Dentin) freiliegt, welches weicher ist und sich daher noch schneller abnutzt. Doch auch Erosion kann zu Abrasion führen, wenn es zu einer säurebedingten Erweichung der Zahnhartsubstanz kommt. Im Gegensatz dazu wird ein Abrieb, der durch Kontakt der oberen und unteren Zahnreihen verursacht wird, als Attrition bezeichnet. Eine weitere Sonderform ist Demastikation. Hierbei verschleißen die Zähne in Folge von schleifendem Essen – was aber in der westlichen Welt kaum vorkommt.
Abrasionen sind übrigens weit mehr als ein ästhetisches Problem: Wegen der verringerten Zahnhöhe drohen Fehlfunktionen des Kiefergelenks. Fehlt der Zahnschmelz, wächst außerdem die Gefahr einer Entzündung der Zahnnerven. Der Zahnarzt kann den Verlust von Zahnsubstanz durch plastische Füllungen oder Überkronungen beheben.